Psychotherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder auch Psychodynamische Psychotherapie ist ein Verfahren, das psychoanalytisch
fundiert ist, d. h. dass die entwicklungspsychologischen Grundlagen aus der klassischen Psychoanalyse für die Arbeit im
tiefenpsychologischen Setting übernommen werden. In der Methodik unterscheidet sich die psychodynamische Psychotherapie von der
Psychoanalyse durch eine geringere Regressionsdynamik und einen größeren interaktionalen Begegnungsraum als in der Psychoanalyse.
In der Psychodynamischen Psychotherapie wird nicht nur übertragend gearbeitet, sondern eben auch im direkten Kontakt. Um das zu
erreichen, wird die Übertragung hier schneller aufgelöst und das „Hier und Jetzt“ sowie das „Ich und Du“ mehr in den Vordergrund
gerückt. So wie es in der Psychoanalyse mehrere Hauptströmungen gibt - die Freudianische Lehre ist eher libidoorientiert, die
Jungianische Lehre eher menschheitsgeschichtlich-spirituell orientiert, die Ranksche Lehre eher perinatal (um das Trauma der Geburt herum)
orientiert, die Adlerianische Lehre ist eher sozialkritisch am Thema Macht und Ohnmacht orientiert, die Ferenczische Lehre ist eher mutuell
(gegenseitig) und adaptiv (an den einzelnen Klienten und weniger an der Ideologie der Lehre) ausgerichtet –, so gibt es auch in der
psychodynamischen Psychotherapie die entsprechenden Variationen.
Obwohl ich primär Adlerianisch ausgebildet bin, arbeite ich tiefenpsychologisch fundiert eher nach Sándor Ferenczi und empfehle an
dieser Stelle dem interessierten Leser / der interessierten Leserin „Ohne Sympathie keine Heilung“ von Sándor Ferenczi (Verlag S. Fischer)
zum Vertrautwerden mit meiner Arbeitsweise.
Mir geht es in der psychotherapeutischen Arbeit darum, „Begleiter“ zu sein auf einer Reise, für die sich jeder erst wirklich entscheiden
muss, bevor er sie mit Erfolg antreten kann. Ich betrachte psychotherapeutische Arbeit eher ergebnisoffen, auch wenn hier selbstverständlich
die Linderung bzw. Heilung einer psychischen Störung (was immer das heißen mag) im Vordergrund steht.
Psychotherapie zu wollen und sich einem Therapeuten dabei anzuvertrauen, ist ein Unterfangen, das am Ende nicht selten die eine oder andere
überraschende Einsicht ermöglicht. Dieser Weg erfordert viel Mut und die Bereitschaft zu verstehen, dass Psychotherapie immer nur Hilfe zur
Selbsthilfe sein kann.
Ein guter Psychotherapeut ist für mich jemand, der sich selbst ebenfalls als Suchender begreift, aber durch die Professionalisierung seines
Suchens andere in ihrem Suchen begleiten kann.
► Weitere Infomationen finden Sie auf meiner Praxis-Webseite: www.dr-probandt.de